12.08.2022 - Einsatz von Militärangehörigen eines Bataillons pharmazeutischer Spezialisten in Spitalapotheken im Kanton Waadt

Vom 16. bis 24. Juni waren in der Apotheke des CHUV in Lausanne sowie in den Spitalapotheken im Westen und Osten des Kantons Waadt in Morges bzw. Rennaz mehr als ein Dutzend Soldaten eines Bataillons pharmazeutischer Spezialisten der Armee (Sanitätslogistikbataillon 81) im Einsatz, um im Krisenfall militärische Unterstützung zu leisten.

 

 

Während der ersten Wellen der COVID-19-Pandemie hatten einige dieser Apotheken Unterstützung durch Angehörige des Zivilschutzes erhalten, ohne die sie ihre Aufgaben in dieser heiklen Zeit sicherlich nicht hätten erfüllen können. In den Spitälern selbst wurden die Stationen in vielen Fällen durch Einheiten des Sanitätsdienstes der Armee verstärkt. Die Pandemie hat also gezeigt, wie verwundbar ein Spital - und eine Spitalapotheke - im Falle einer grossen Krise sein kann und die Unterstützung von kantonalen oder eidgenössischen Mitteln anfordern muss.

Nach einer gezielten Ausbildung in den ersten Tagen ihres Wiederholungskurses arbeiteten diese Soldaten, die bereits Erfahrung in den Bereichen Logistik und pharmazeutische Produktion hatten, in mehreren Schlüsselbereichen der Apotheken. Im Bereich der Logistik nahmen sie unter anderem täglich die für die Patienten der Spitäler benötigten Medikamente entgegen, kontrollierten sie und lagerten sie ein. Außerdem ordneten und reorganisierten sie bestimmte Lagerbestände, bereiteten Bestellungen von Infusionen für die Stationen vor und führten dringende Lieferungen auf Abruf für einige kleine, abgelegene Spitäler durch. Im Bereich der Herstellung bereiteten sie zusammen mit zivilen Mitarbeitern verschiedene Medikamente vor, z. B. Adrenalin-Notfallsets oder Dexamethason-Suspensionen. Sie versiegelten und/oder beschrifteten auch Chargen von zuvor hergestellten Medikamenten oder füllten Handdesinfektionslösungen für humanitäre Spenden (in diesem Fall Libanon) ab.

Darüber hinaus halfen die Soldaten bei der Reorganisation und Inventarisierung einiger Produktionseinheiten und nahmen an einigen spezifischen Projekten teil, wie z. B. der Verbesserung der Messung der Bestände von Betäubungsmitteln, die an die Apotheke zurückgegeben wurden. Im Universitätsspital schließlich halfen sie im Bereich der Qualitätskontrolle bei der Analyse der parenteralen Ernährung, die für bestimmte Patienten, insbesondere Brandopfer, nach Bedarf hergestellt wird. Allgemein unterstützten sie nicht nur die drei Apotheken bei ihren täglichen Aufgaben, sondern halfen auch bei verschiedenen grundlegenden Arbeiten, die zwar notwendig waren, aber aufgrund der zweijährigen Pandemie auf Eis gelegt wurden.

 

 

Die Arbeit dieser Spezialisten wurde mit großer Gewissenhaftigkeit und Präzision ausgeführt. Die Armeeangehörigen zeigten eine hohe Motivation für diesen Einsatz und integrierten sich rasch in die Waadtländer Spitalapotheken, wo ihre Vielseitigkeit sehr geschätzt wurde. Ihre Anwesenheit in diesen Apotheken ermöglichte eine gegenseitige Bereicherung und einen wertvollen Erfahrungsaustausch auf beiden Seiten.

So haben diese Übungstage gezeigt, dass im Falle einer neuen grossen Gesundheitskrise, die die Schweizer Spitäler betrifft, die Unterstützung der pharmazeutischen Spezialisten des Sanitätslogistikbataillons 81 oder ähnlicher Einheiten der Sanitätstruppen der Armee eine wirksame und potenziell sehr nützliche Hilfe darstellen würde.

Farshid Sadeghipour, Nicolas Schaad, Nicolas Widmer

Kontakt: nicolas.widmer@phel.ch